Warum der Seestern?

In Bewegungen, die strahlenförmig vom Nabel ausgehen, finden wir bereits das Grundspektrum der Beziehung zwischen den Extremitäten, dem Kopf und der Wirbelsäule. Es ist der mit der Nabelschnur verbundene Fötus, der seine evolutionäre Entsprechung beim Seestern findet. Von einem Kontrollzentrum aus breiten sich in radialer Symmetrie gleichberechtigt sechs Extremitäten aus. Es sind nicht nur Arme und Beine, sondern ist auch die Wirbelsäule mit Kopf und Steißbein, die hier vom Nabel aus integriert wird…
Leonardo da Vincis “Mensch des Vitruv” entspricht einem stehenden Seestern. Der Nabel ist das Zentrum des Bilds, von dem aus Arme und Beine sternförmig wegstreben an die Peripherie eines Kreises oder horizontal an den Rand eines Vierecks.

Irene Sieben | Tanzdrama


Der Seestern ist das erste Bewegungsmuster in den Raum. Es verbindet die Mitte mit dem außen und umgekehrt. Ein Bewusstsein für das eigene Zentrum entsteht. Es entsteht ein Rhythmus des Ausbreitens und Zusammenziehens.
Bei sich bleiben und sich mit der Welt verbinden. Eine Essenz meiner Arbeit.